Uns Männern sagt man gemeinhin nach, daß sie über Ihre Gefühle, Gedanke, Beweggründe ungern sprechen möchten.
In diesem Fall schien es genau anders herum zu sein. Ich war offen wie ein Buch, wollte über mich erzählen, mich erklären, mitteilen und ertappte mich bei dem Gedanken: will Sie das überhaupt, rede ich Sie nicht an die Wand?
Sie hielt sich mit Ihren Erzählungen über sich sehr zurück, sagte mir das auch, daß Sie nicht gerne über sich redete. Mich wunderte das. Fragen, warum das so sein könnte, stellte ich mir nicht; vorerst zumindest.
Sie erzählte gerade so viel, daß ich über Ihre Lebensumstände im Groben informiert war. Was Sie wirklich bewegte, hat Sie mir bis heute nicht erzählt, da herrscht Schweigen. Dieses Schweigen werde ich akzeptieren müssen, auch wenn es mich traurig macht, da Schweigen Stillstand ist, wenn sonst keine Kommunikation möglich ist, vor allem, wenn uns so viele Kilometer trennen.
Ich stelle mir immer wieder die Frage: warum schweigt Sie? Was ist passiert, daß Sie nicht reden möchte, mit mir nicht reden möchte.
Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß dieses Schweigen mit mir nichts zu tun haben kann. Ich moralisiere, urteile nicht und warte auch nicht gleich mit altklugen Ratschlägen auf. Dieses Schweigen hat andere Gründe von denen ich nichts weiß.
Ob ich sie wohl jemals erfahren werde?